Tipp 11: Führungstyp: Der "Forderer" oder "Macher"

Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin

Das Egogramm eines "Forderers" oder "Machers" könnte folgendes Aussehen haben:

 

  

Steckbrief: "Forderer" oder "Macher"
Es dominiert das kritische Eltern-Ich in Verbindung mit dem relativ hohen Erwachsenen-Ich!
  • Er erbringt selbst hohe Leistung und erwartet sie auch von allen anderen.
  • Macht seine Leistungsvorgabe zum Maßstab für die Beurteilung anderer.
  • Meinungen und Tatsachen können bei ihm durcheinander geraten.
  • Für Schwächen anderer gibt es kein Verständnis.
  • Die persönliche Umgangsform ist von kühlem Formalismus geprägt, die Erwartung von anderen steht im Vordergrund.
  • Spaß und Freude gehören nicht in die Arbeitswelt, so kann er/sie auch nicht aus sich herausgehen.


Wie wir schnell sehen dominiert hier das kritische Eltern-Ich eindeutig und an zweiter Stelle das Erwachsenen-Ich. Daraus folgend wird der Manager von sich aus eine hohe Leistung erbringen, weil er von den Normen und Forderungen seines kritischen Eltern-Ichs angetrieben wird. Seine eigene Leistung, auch die er sich fiktiv vorstellt wird zum Maßstab der Beurteilung der Leistung anderer. Werturteile und auch Abwertungen anderer werden im Vordergrund seines Verhaltens stehen.

Meinungen und Tatsachen können bei ihm durcheinander geraten. Für Schwächen anderer hat er aufgrund seines geringen fürsorglichen Eltern-Ich kein Verständnis. Die ihm inhärente Haltung tendiert zur "Selbstgerechtigkeit". Er wird die Haltung eines "permanenten Forderers" einnehmen, er ist überlegen – oder glaubt das - und läßt das andere auch spüren.

Das geringe fügsame angepaßte Kind-Ich macht ihn von anderen unabhängig, das geringe freie Kind-Ich macht ihn nicht sehr sympathisch oder umgänglich. Belobigungen und Anerkennung anderer dürften gar nicht auftreten, eher Kritik, die natürlich als sachliche Kritik (hohes Erwachsenen-Ich) bezeichnet wird.

Mögliches Führungsverhalten des "Forderers"

Wie wird er planen?

Die Person verbindet eine „sehr hohe“ Ausprägung des kritischen Eltern-Ichs mit einer hohen Ausprägung des Erwachsenen-Ichs. Planen bedeutet für seinen Verantwortungsbereich und die dort tätigen Mitarbeiter Ziele zu setzen. Diese dürften bei unserer Führungskraft recht herausfordern anspruchsvoll sein. Das hohe Erwachsenen-Ich sichert die Erreichbarkeit.

Organisieren?

Organisieren heißt Strukturen schaffen die "ordnungsgemäße" Abläufe und Prozesse gewährleisten. Hohes kritisches Eltern-Ich und Erwachsenen-Ich dürfte hier zu einem guten Ergebnis führen.

Menschen führen?

Kühl durch Anweisungen und Kritik. Das hohe kritische Eltern-lch deutet auf ein sehr an der Praxis und dem Funktionieren interessierten Menschen hin. Menschliche Nähe, Sympathie, Vertrauen, Anerkennung und Förderung dürften nicht entstehen.

Kontrollieren?

Das Kontrollklima wird negativ sein. Kritik gepaart mit Vorschlägen oder Anweisungen, wie es besser zu machen wäre, dürften vorherrschen. Die Kontrollfunktion dieser Führungskraft dürfte Angst verbreiten.

 


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