Tipp 17: Führungstyp: Der "Opportunist"

Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin

Eine interessante Variante stellt das folgende Egogramm des "Opportunisten" dar:

 

Steckbrief: Der "Opportunist"
Das hoch ausgeprägte fügsame angepaßte Kind-Ich verbündet sich mit einem kräftig ausgeprägtem Erwachsenen-Ich!
  • Unsicherheit steht im Vordergrund, wirkliche Führung findet gar nicht statt.
  • Das hohe Er läßt immer wieder Erwartungen an seine Führungsfähigkeiten aufblitzen, doch er/sie ist einfach zu schwach, besser zu angepaßt!
  • Angebote von Kumpaneien werden entstehen, die Konfliktfähigkeit ist gering.
  • Die Problemlösungsfähigkeit ist trotz hohen Er geringer ausgeprägt, es gibt immer zu viel "wenn's und aber".

  • Andere, ihre Probleme interessieren ihn kaum.

Ein hohes fügsames angepaßtes Kind-Ich verbündet sich mit einem kräftig ausgeprägten Erwachsenen-Ich. Diese Führungsperson ist sehr unsicher und führt gar nicht.

Das hohe Erwachsenen-Ich gibt ihm aber dennoch viele Möglichkeiten als Führungskraft zu erscheinen. Er wird sein Erwachsenen-Ich nutzen, um seine Unzulänglichkeiten, Fehler, Versagen aus dem fügsamen angepaßten Kind-Ich mit seinem Erwachsenen-Ich zu kaschieren, was ihm den Ruf als Opportunisten einträgt.

Konflikten wird er aus dem Weg gehen, weil er sie trotz seines hohen Erwachsenen-Ich, wegen der Zweifel und des mangelnden Selbstvertrauens aus dem hohen fügsamen angepaßten Kind-Ich, nicht zu lösen vermag.

Andere interessieren ihn kaum, vielmehr nimmt ihn sein eigenes freies Kind-Ich manchmal in Anspruch. In Krisensituationen blitzt sein kritisches Eltern-Ich unerwartet auf, verliert sich aber dann in seiner opportunistischen Haltung. Eine Führungskraft, die nicht zu fassen oder einzuschätzen ist.

Mögliches Führungsverhalten eines "Opportunisten"


Wie wird er planen?

Der Planungsansatz ist mit dem Prädikat "Mauern" zu belegen. Das hohe fügsame angepaßte Kind-Ich führt hier Regie. Die Mitarbeiter verspüren diese Rückwärtsgewandtheit, sind aber damit einverstanden, weil sie ähnlich empfinden.

Organisieren?

Das Organisationsvermögen dieses Managers ist wenig ausgeprägt. Er wird auf "Bewährtes" zurückgreifen, nichts eigenes Programmatisches schaffen.

Menschen führen?

Dieser Manager ist eigentlich keine Führungskraft, sondern eher jemand, der geführt werden will. Entsprechend verhält er sich auch gegenüber seinen Vorgesetzten. Die Mitarbeiter spüren dieses "wenig-geführt-sein" und schaffen sich ihre Freiheiten zu Lasten der Aufgabe und der Ziele.

Kontrollieren?

Das Kontrollklima ist ambivalent. Das bedeutet, wenn die Mitarbeiter ihre Sache richtig machen, ernten sie wenig Lob oder Beachtung, geht dagegen etwas schief, wechselt der Vorgesetzte ins Klagen, wie geschlagen er doch mit diesen Mitarbeitern ist.

 



Übrigens: Wir veranstalten Seminare zum Erlernen der TA-Konzepte und praktischer Anwendung.

Zu den Seminaren

Zu Termine und Anmeldung