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Dr. Zeplin
Controlling und Personal

Paralleltransaktionen: Eröffnung aus dem fürsorglichen Eltern-Ich

Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin

In dem nun folgenden Beispiel bemerkt ein mitfühlender Geschäftsführer, daß sein Gebietsleiter mit der Planung nicht zurecht kommt und möchte ihm helfen. Deshalb setzt er sein fürsorgliches Eltern-Ich ein, die Paralleltransaktion läuft dann so ab:



 

Geschäftsführer aus dem fEl: "Kommen Sie mit der Verkaufsplanung nicht zurecht?"
Gebietsleiter aus dem faK: "Nein, ich habe Kopfschmerzen, mir schwimmt alles vor Augen."
Geschäftsführer     aus dem fEl: "Geben Sie mal her, vielleicht kann ich Ich das für Sie mal schnell machen."

 
Die Beiden verstehen sich gut. Der Geschäftsführer kennt seinen Gebietsleiter und hilft ihm aus freien Stücken. Der Gebietsleiter hat keine Scheu, seine momentane Schwäche zu zeigen, sie ist ehrlich und keineswegs gespielt. Das Hilfeangebot des Geschäftsführers ist ehrlich gemeint, obwohl ein strenger Controller sofort protestieren würde, wenn er erfährt, daß der Geschäftsführer für seinen Gebietsleiter die Planung macht. Für die beiden aber ist diese Situation in Ordnung, ihre gegenseitigen Erwartungen sind erfüllt.

Paralleltransaktion: "Fürsorglicher Elternbeirat"

Die nun folgenden Beiden verstehen sich auch gut. Sie vereint die Entrüstung über die Form des Umgangs einer Führungskraft mit seiner Sekretärin. Die Paralleltransaktion fürsorglichen Eltern-Ich könnte folgendes Aussehen haben und recht lange so harmonisch hin und her gehen.


Hauptabteilungsleiter aus dem fEl: "Wenn ich die Sekretärin von Direktor Schneider sehe, wie die sich abquält, blutet mir das Herz."
Sekretärin aus dem fEl: "Ja, es ist fast eine Schande, nie ist ihm etwas recht."
Hauptabteilungsleiter aus dem fEl: "Man sollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Ich hätte Lust, das auf die  Tagesordnung zu bringen."
Sekretärin aus dem fEl: "Eine Schande ist das für das ganze Haus. Wenn Menschen nicht gefördert, sondern kaputt gemacht werden."


Diese Transaktion wird der "fürsorglicher Elternbeirat" genannt. Beirat deshalb, weil mit einem Augenzwinkern, Beiräte eben nur beraten aber keine Ergebnisse erzielen und Verantwortung tragen. Es ist eine Form des "fürsorglichen vor sich hin Schimpfens" oder auch "moralisierens", aber erreicht wird nichts, man ist sich nur in der Meinung einig.

Gibt es auch Paralleltransaktionen fEl - fEl, die keine so negative Anmutung haben wie der "fürsorgliche Elternbeirat"? Ja, natürlich gibt es die zuhauf. Immer wenn einer seine Fürsorglichkeit ausdrücken will und an die Zustimmung beim anderen appelliert, der ihm die Zustimmung gibt in jedweder Form, laufen diese Paralleltransaktionen. Zum Beispiel: "Wir sollten unsere Mitarbeiter ein wenig schonen." "Sie haben recht, verdient haben sie es schon lange."


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