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Dr. Zeplin
Controlling und Personal

Tipp 50: "Von oben herab!"

Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin

Kommunikationsstörung "Von oben herab!"

Wie läuft das ab?

Sie reden mit jemanden über ein Problem, ganz sachlich und ruhig. Ihr Gegenüber antwortet Ihnen recht ruppig, es klingt wie von "oben herab". Das bedeutet, er meint das Recht zu haben, Sie kritisieren zu können und dürfen, obwohl Sie keinen Anlaß dafür gegeben haben und seine Reaktion ist vollkommen unangemessen. So entsteht bei Ihnen die Vermutung, er wolle Sie in einen Streit verwickeln und  Sie fühlen sich zu Recht abgewertet.

 

Hierzu ein Beispiel: 

Gebietsleiter sagt: "Ist Ihr Monatsbericht fertig?"
Pharmareferent antwortet ruppig: "Was für eine blöde Frage. Natürlich ist er fertig!"

Was können Sie tun?

Sie verspüren in sich einen mehr oder weniger aufkeimenden Ärger. Diese Umgangsform ist nicht die Ihre. Sie ist von Ihrem Gegenüber auch darauf angelegt, bei Ihnen Ärger zu erzeugen, besser seinen Ärger auf Sie zu übertragen. Das ist auch der Grund, der Ihr Gegenüber unbewußt verfolgt, er möchte Sie in eine ärgerliche Auseinandersetzung verwickeln. Weil diese Absicht Ihres Gegenübers mit der Sache - also der Frage nach dem Monatsbericht - nichts zu tun hat, ist es wichtig, die emotionelle Absicht Ihres Gegenübers zu registrieren und ihn danach zu fragen, warum er dies tut, bevor Sie auf die sachliche Ebene zurückkehren.

Etwa so:

Gebietsleiter sagt: "Ist Ihr Monatsbericht ferig?"
Pharmareferent antwortet ruppig: "Was für eine blöde Frage. Natürlich ist er fertig!"
Gebietsleiter antwortet: "Ihre grobe Antwort trifft mich, wir sollten aber zur Sache zurückkehren, wann bekomme ich Ihren Monatsbericht?"

Wichtig ist für Sie zu registrieren, daß Ihr Gegenüber eine unangemessene Gefühläußerung gegen Sie äußert, die Sie auf jeden Fall konfrontieren müssen. Keinesfalls sollten Sie sie ignorieren und einfach übergehen. Sie werden fragen, warum denn das? Die Antwort lautet: Es gibt da im zwischenmenschlichen Miteinander ein ungeschriebenes Gesetz, das besagt: Die Gefühle sind wichtiger als die Sache. Was heißt das? An unserem konkreten Beispiel aufgehängt, fragt der Gebietsleiter vollkommen ahnungslos nach dem Monatsbericht und wird als Antwort mit einer stark gefühlsbeladenen Antwort konfrontiert. Das bedeutet, diese gefühlmäßige Reaktion bestimmt die weitere Entwicklung.

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