Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin
Transaktionsanalytisch dargestellt sieht das so aus:
Diese Transaktion ist eine Überkreuzung, die wir "von oben herab" nennen. In der Praxis wird diese Transaktion auch als "Gegenübertragung" bezeichnet. Was ist ihr Wesen? Jemand fühlt sich ständig berufen, aus dem Ich-Zustand des kritisches Eltern-Ich zu reagieren, wenn er angesprochen ist. Diese Reaktion ist überzogen und birgt die Gefahr in sich, einen Streit auszulösen. Wichtig für diese Überkreuzung aber ist, daß das Gespräch erst einmal gestört ist, das Problem, die Sache nicht weiter behandelt wird und dann noch eine erkennbare abruppte Gefühlsäußerung vom Pharmareferenten erfolgt.
| Gebietsleiter aus dem Er: | "Ist Ihr Monatsbericht fertig?" |
| Pharmareferent aus dem kEl: | "Was für eine blöde Frage. Natürlich ist er fertig!" |
Fragt sich, warum der Pharmareferent dies tut? Ganz einfach, er hat dieses Verhalten gelernt. Vielleicht wurde es ihm von einem Elternteil ständig vorgemacht. Vielleicht hat er unter dieser "Masche" eines Elternteil ständig gelitten und dreht den Spieß nun einfach um. Auf jeden Fall vermittelt die Rolle, die er kurzfristig einnimmt ihm ein gewisses Überlegenheitsempfinden.
Was tun?
Erst einmal wird unserem Gebietsleiter deutlich, daß durch die Überkreuzung die 2. Kommunikationsregel der TA zu Zuge gekommen ist. Sie lautet: "Überkreuzte Transaktionen verwirren - oder verärgern - den Sender und unterbrechen die Kommunikation, zumindest das Thema und ein anderes geht weiter." In unserem Fall war das Thema der Monatsbericht. Der Pharmareferent verändert das Thema in eine Beurteilung der Fragestellung durch den Gebietsleiter. Wenn zwei miteinander kommunizieren und einer überkreuzt häufig, kommen beide vom "Hunderten ins Tausende". Überkreuzen beide zugleich, entsteht ein munteres "Themengalopp."
| Gebietsleiter aus dem Er: | "Ist Ihr Monatabericht fertig?" |
| Pharmareferent aus dem kEl: | "Was für eine blöde Frage. Natürlich ist er fertig!" |
| Gebietsleiter aus dem Er: | "Ihre grobe Antwort trifft mich, wir sollten aber zur Sache zurückkehren, wann bekomme ich Ihren Monatsbericht?" |
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