Was ist das eigentlich – Transaktionsanalyse?

Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin

Transaktionsanalyse ist eine klinische Psychotherapieform, die von Eric Berne (1910 – 1970) entwickelt wurde. Sie fußt auf der Psychoanalyse Freuds, weshalb Berne auch als Neo-Freudianer bezeichnet wird und ist eine Weiterentwicklung mit einem positiven Menschbild.

Was wollte Eric Berne?

Berne wollte Psychologie von seiner Anmutung der schwer verständlichen Geheimwissenschaft weniger Berufener befreien und setzte sich zum Ziel: Das Konzept muß ein 9-jähriges Kind verstehen. So benutzte er Begriffe aus der Umgangssprache, wie "Tritt mich" oder "Hau mich" für eine masochistische Tendenz von anderen Abwertungen herauszulocken, ja er gab dem ganzen Konzept den Namen "Transaktionsanalyse" und hatte materielle und finanzielle Transaktionen im Auge in Analogie zum "Geben und Nehmen" und den Beziehungen im zwischenmenschlichen Bereich. Eines seiner zentralen Anliegen war durch Mitwirkung des Klienten - nicht Patienten - am Prozeß effizientes Arbeiten in Gruppen zu ermöglichen.

Welches Menschbild hat TA?
   
Jeder Mensch kann denken. So lautet eine der Grundüberzeugungen der Transaktionsanalyse. ....Das bedeutet, wer denken kann, der trägt auch die Verantwortung dafür, zu entscheiden, was er vom Leben will. Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen leben müssen, was er beschlossen hat.

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier konkret greifbar: Sie gründet auf einem Menschbild humanistischer Tradition, das von der Eigenständigkeit, der Bewußtheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der unbedingten Würde eines jeden Menschen ausgeht. Die vom Begründer ... Eric Berne geprägte und auf den ersten Blick einfache Formel: "Ich bin okay - du bist okay" drückt darüber hinaus eine innere Haltung aus, die gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen gegenüber. (Entnommen DGTA: Sicher kommunizieren Zufrieden leben Effizient arbeiten)

Verträgt sich TA mit anderen Konzepten der Management- und Motivationstheorien?
 

Ja, sie verträgt sich sehr gut mit

• Theorie X und Y nach D. McGregor
• Bedürfnissysteme nach A. Maslow
• Zwei-Faktorentheorie nach F. Herzberg
• Machttheorie nach D. McClelland
• Gridgitter nach R.R. Blake und J.S. Mouton
• 3-D-Programm nach W.J. Reddin und
• Johari-Fenster nach J. Luft und H. Ingham

  
Warum ist TA im Training von Menschen in Organisationen so wenig bekannt?


Übliche Trainings stellen Rezepte, Regeln für vermeintliches positives und erfolgreicheres Verhalten zur Verfügung. Sie agieren aber alle "von oben", das bedeutet, Ich, der Trainer, weiß wie es geht und wenn Du, lieber Teilnehmer, Dich daran hälst, wirst Du erfolgreich sein! Das ist aber im Verhaltensbereich eine arrogante Überheblichkeit. In der TA spricht man für diesen Fall vom Einnehmen (Spielen) einer Position "Übersicher" oder "Überverantwortlich".

TA-Training setzt nicht auf die persönliche Selbsterhöhung und Selbstdarstellung des Trainers, sondern will in erster Linie den Teilnehmer stark machen. Das bedeutet, es gibt keinen TA-Guru, sondern nur jemanden, der TA gut oder besser dem Teilnehmer zum eigenen Nutzen und zur Entwicklung vermitteln kann.


Wie wurde die TA weltweit bekannt?

Mit den beiden Millionenbestseller "Spiele der Erwachsenen" von Eric Berne und "Ich bin O.K., Du bist O.K." von Thomas A. Harris (mehr als 15 Mio verkaufte Exemplare) wurde die TA im letzten Jahrhundert weltweit bekannt.

 


Übrigens: Wir veranstalten Seminare zum Erlernen der TA-Konzepte und praktischer Anwendung.

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