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Dr. Zeplin
Controlling und Personal

Chef rastet aus

Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin

Wir haben turnusmäßig eine gemeinsame Sitzung. Teilnehmer sind immer unser Geschäftsführer, seine Sekretärin als Protokollführerin, der Leiter des Vertriebs und ich, der Controller, und dann auch noch die Leiterin Personal und der Technische Leiter.

Lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere Sekretärin. Sie war zu den Besprechungen gebeten worden, weil sie das Protokoll erstellen sollte. Das machte sie auch sehr gut, beteiligte sich natürlich nicht an der Besprechung, sondern konzentrierte sich immer auf ihre Aufgabe der Protokollierung. Ihre immer objektiv abgefaßten Protokolle wurden von allen stillschweigend anerkannt. Sie empfand ihre Aufgabe auch als eine persönliche Aufwertung ihrer Person.

Im Laufe der letzten Sitzung ging es aber kontrovers und recht hitzig hin und her. Manchmal war gar nicht erkennbar, warum alle so gereizt waren und sich künstlich aufregten. Der Chef ist dann wohl auch sehr aufgeladen gewesen. Als seine Sekräterin eine kurze Verständnisfrage stellte, rastete er aus und beschuldigte sie für Vorkommnisse, mit denen sie beim besten Willen nichts zu tun hatte. Sie verließ  mit Tränen in den Augen den Raum und kam wenige Minuten danach wieder zurück um mit ernstem Gesicht und aufrechter Haltung ihre Arbeit weiter zu machen.

Welche Meinung hätten Sie und wie würden Sie reagieren, wenn Sie ich, der Controller wären?

Reaktion A: Ich habe grundsätzlich etwas gegen Ungerechtigkeit und meine, ein Vorgesetzter müßte sich eigentlich total im Griff haben, ja sogar ein Vorbild in Sachen guten Benehmens sein. Ich nehme ihm das zwar übel, werde aber nichts unternehmen.

Reaktion B: Ich habe eine hohe Meinung von den charakterlichen Eigenschaften meines Chefs. Der Vorfall mit seiner Sekretärin neulich in der Sitzung hat mich ja schon ein wenig überrascht. Aber  vielleicht war er an diesem Tag nicht gut drauf. Ich messe diesem Ereignis keine große Bedeutung zu.

Reaktion C: Dieser Vorfall hat mich tief erschüttert. Das hätte ich nicht gedacht, daß unser Chef sich so daneben benehmen kann. Ich werde bei passender Gelegenheit mit ihm darüber reden. Er soll meine Einstellung zu solch einem Verhalten ruhig erfahren.

Reaktion D: Na unsere Sekretärin muß manchmal ja auch einiges einstecken. Als unser Chef neulich über sie herfiel, konnte sie einem richtig leid tun. Aber sie hat das wohl gut weggesteckt. Schließlich wird sie ja auch besonders gut bezahlt. Das ist wohl im Gehalt mit enthalten, solche Dinge über sich ergehen zu lassen.

Reaktion E: Das hätte ich nicht von unserem Vorgesetzten gedacht. Eine solche Entgleisung ist mir nicht verständlich. Ich werde umgehend bei sich bietender Gelegenheit mit ihm darüber sprechen. Unsere Sekretärin werde ich umgehend aufsuchen und ihr mein Mitgefühl ausdrücken. Sie tat mir leid, so kann man mit ihr nicht umgehen!

Reaktion F: Da sagt man immer, Chefs müssen auch ein Vorbild sein. Und was ist, wenn es darauf ankommt, langt er zu ohne Rücksicht auf Verluste. Von so einem "Vorbild" werden wir nun geführt. Ich kann es kaum glauben!

Entscheidung: Ich tendiere zur Reaktion: 

Reaktion A  Reaktion B Reaktion C
Reaktion D Reaktion E Reaktion F

 

und an zweiter Stelle zur Reaktion: 

 


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