www.fuehrungstipps.de Menschen führen & Leben führen



Dr. Zeplin
Controlling und Personal

Was sagt die TA dazu?

Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin

Unser individueller Bezugsrahmen regelt, aus welcher Brille oder Sichtweise wir etwas wahrnehmen. Man könnte auch sagen, es ist unsere charakterliche Programmierung oder Einstellung, ja auch ein Filter, wie wir etwas sehen und Abweichendes davon sehen wir eben einfach nicht (selektive Wahrnehmung).

Den Reaktionen A bis E liegt immer derselbe beobachtbare Sachverhalt zugrunde. Sie sind Alternativen einer Person etwas wahrzunehmen, sich eine Meinung zu bilden und/oder auch zu reagieren, wenn der Reiz erlebt wird, also derjenige bei dem Vorfall anwesend war. Diese Reaktion entsteht in unseren Ich-Zuständen.

Die Ich-Zustände repräsentieren das Verhalten, die Gedanken und das Fühlen eines Menschen. Dabei ist der Eltern-Ich-Zustand das Verhalten, Denken und Fühlen, das von Eltern und anderen Respektspersonen übernommen worden ist. Das ist das "angelernte Lebenskonzept".

Der Erwachsen-Ich-Zustand ist das Verhalten, Denken und Fühlen, das direkt auf das Hier und Jetzt reagiert. Das ist das "Instrument" des Verhaltens, welches ein Mensch für sich selbst entwickelt hat aufgrund seiner eigenen Erfahrungen und seiner Denkfähigkeit. Es ist das "gedachte Lebenskonzept". Wenn der Mensch philosophisch auf einem guten Weg ist, ist das Erwachsenenen-Ich auch die Quelle der Vernunft.


Bleibt noch der Kind-Ich-Zustand. Das ist das Verhalten und Fühlen, das aus der Kindheit herrührt und jetzt, hier und heute, wieder abläuft. Es das "eingefühltes Lebenskonzept", unsere Kindheit, die wir bis heute in uns bewahrt oder herübergerettet haben. Das uns liebenswert macht oder auch nicht.

Wenn wir uns die Ich-Zustände eines erwachsenen Menschen heute anschauen, ist es hilfreich sie abermals zu unterteilen, wie sie wirklich funktionieren. Die TA nennt das Funktionsanalyse. Sie unterscheidet das Eltern- und Kind-Ich nochmals in das

 

Schauen wir uns nun die Reaktionsalternativen einmal an. Wie? Wir fragen, aus welchen Ich-Zuständen sind sie entstanden, oder ganz einfach: Was löst bei mir ein Ereignis aus, wie das mit der Sekretärin?


Die Reaktion A kommt aus dem kritischen Eltern-Ich. Zu einem offenkundig negativen Verhalten eines anderen Menschen eine passende „Meinung“ zu haben ist normal. Die Vorstellung, der Chef müßte ein Vorbild in Sachen guten Benehmens sein, ist zwar sehr anspruchsvoll, aber ich finde sie auch in Ordnung. Aber bemerkenswert ist die Meinung, das geht natürlich alles in mir selbst vor, ich nehme dem Chef dieses Verhalten übel, sage ihm aber dazu nichts. Vielleicht hat sich der Chef auch schon bei seiner Sekretärin persönlich für sein Fehlverhalten entschuldigt, das weiß ich aber nicht. Mein Verhalten birgt nun die Gefahr in sich, daß ich eine Rabattmarke klebe (Ärger wegstecken), die dann irgendwann einmal wieder hervorkommt und zu einem Konflikt führen kann.


Die Reaktion B kommt wohl aus dem Erwachsenen-Ich. Das Verhalten war nicht In Ordnung, aber es ist wohl auf eine momentane Übergereiztheit zurückzuführen. Es war eine bisher einmalige Entgleisung, der ich keine große Bedeutung zumesse. Aus diesem Verhalten und dieser Einstellung wird sich keine negative Entwicklung ergeben.


Die Reaktion C entspringt dem fügsamen angepaßten Kind-Ich. Ich habe von Vorgesetzten generell eine hohe Meinung, aber dies ist wohlbemerkt meine ureigene Meinung und in die muß jeder passen. Paßt er/sie nicht, bin ich erschüttert. Vielleicht übertreibe ich damit auch etwas. Ich werde nicht sofort mit ihm darüber reden, sondern bei passender Gelegenheit. Das kann dazu führen, daß ich das gar nicht tue und auch eine Rabattmarke klebe (Ärger wegstecken).


Die Reaktion D ist sicherlich das freie Kind-Ich. Ich sehe die Sache etwas „sportlich“, richtig leid tut mir die Sekretärin doch nicht. Das sage ich ja auch, wenn ich von  ihrer guten Bezahlung spreche, so als „Schmutzzulage“. Wenn ich diese Einstellung in mir trage, passiert nichts. Wenn ich sie hingegen nach außen trage, ist sie provozierend und dürfte andere gegen mich auf den Plan rufen.   


Die Reaktion E ist das fürsorgliche Eltern-Ich. Ich habe auch eine klare Vorstellung über das vorbildliche Verhalten eines Vorgesetzten und erkenne, daß der Chef dagegen verstoßen hat. Deshalb bezeichne ich das auch als Entgleisung und werde bei bester Gelegenheit mit ihm darüber sprechen. Ich habe aber auch wirkliches Mitgefühl mit dem „Opfer“, deshalb werde ich mit ihr sprechen, um ihr mein Mitgefühl auszudrücken. 


Die Reaktion F kommt aus dem rebellischen angepaßten Kind-Ich. Ich habe eine feste Meinung davon, wie ein Vorgetzter handeln oder reagieren sollte. Entspricht er diesem Bild nicht, werde ich ärgerlich und fresse vielleicht den Ärger in mich hinein. Ich könnte wegen des Vorfalls auch einen Konflikt mit meinem Vorgesetzten beginnen, ohne Kenntnis der wirklchen Lage zwischen ihm und der Sekretärin.

  


Übrigens: Wir veranstalten Seminare zum Erlernen der TA-Konzepte und praktischer Anwendung.

Zu den Seminaren

Zu Termine und Anmeldung

 


powered by cmsimple.dk - template by cmsimple-styles.com