Warum ein für jedermann kostenlos nutzbares Portal im Internet?

Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin

Warum ins Internet? Ganz einfach, ich hatte ein TA-Buch geschrieben!

Ja, ich hatte ein Buch geschrieben, welches fast 30 Jahre Arbeitens mit Transaktionsanalyse repräsentierte und mit dem Titel "Transaktionsanalyse in Beruf, Management & Organisation" auf den Markt kommen sollte. Es war angereichert von meiner praktischen Erfahrung mit TA in 30 Jahren Beratungspraxis. Naiv schickte ich das Manuskript an die bekannten Verlage, die das Segment Gesellschaft und Wirtschaft abdeckten. Die Antworten waren vielleicht schon in der Poststelle vorformuliert und lauteten unisono: Sehr interessant, ihr Ansatz, aber vielleicht versuchen Sie es einmal bei einem psychologieorientierten Verlag. Selbst Verlage wie Rowohlt und dtv, die bis zum heutigen Tag Werke der TA-Klassiker Berne und Harris im Programm haben, wußten keine andere Antwort. Für diese Zielgruppe, also meine Kollegen, hatte ich das Buch aber gar nicht geschrieben.

Meine jahrzentelange Beratungsarbeit in den Projekten war immer ausgerichtet auf Menschen in ihren Organisationen und weckte bei ihnen das Verständnis dafür, daß die psychologische Ebene immer den Hauptausschlag für gute und schlechte Entwicklungen gibt. Weil sie aber alle unter dem "kollektiven Defizit" litten, daß man psychologische Zusammenhänge zu begreifen eben nicht in der Schule lernen kann, arbeiteten sie dieses Defizit mit TA ein wenig auf. Denn TA ist ein wirkliche umfassende Psychologie auf Basis von Freud und Berne und kein kleines "Randtheoriechen". Sie bietet wegen ihrer praktischen therapeutischen Grundlage natürlich auch viele Ansatzpunkte und erprobte Wege, ein Problem zu lösen, Verhaltensänderungen zu initiieren, ja, auch Grundeinstellungen in Frage zu stellen und sogar zu verändern. Wie sollte ich das Wissen nun dahin bringen, wo es Erkenntnisse fördert? Dazu ist es vielleicht auch hilfreich zu wissen, wer ich eigentlich bin. Vorab, eins zur Beruhigung: Ich bin kein Psychologe, sondern Ingenieur und Betriebswirt!

Wer bin ich eigentlich?

Mein Steckbrief: Dr. Jürgen Zeplin, Dipl.-Ing. Jahrgang 1944

Praktische Ausbildung zum Maschinenschlosser.
Ingenieurstudium Maschinenbau und Verfahrenstechnik.
Wirtschaftsingenieurstudium mit Promotion über ein Controllingthema zum Dr. rer. pol. bei Prof. Dr. Konrad Mellerowicz an der TU-Berlin.
Verkaufsingenieur für Dieselgeneratoren AEG, Berlin.
Unternehmensberater PA Management Consultant GmbH, Frankfurt.
Seit 1979 Berater der Firma Dr. Zeplin Controlling & Personal Managementberatung, Berlin.
Von 1982 bis 1988 Arbeitskreisleiter "Berlin" des Controller Verein e.V.
Von 1981 bis 1985 Ausbildung in der Transaktionsanalyse im Feld Management und Organisation.
Von 1984 bis 1989 Geschäftsführer des Controller Verein e.V., Berlin und Gauting.
Von 1985 bis 1989 assoziierter Trainer für Controlling und Transaktionsanalyse an der Controller Akademie Gauting/München.
Von 1986 bis 1998 Mitglied des Aufsichtsrates der Köpenicker Bank, Berlin.
Von 1987 bis 1990 Beirat der Firma Alfred Ritter, Waldenbuch.
Von 1990 bis 1992 Vorsitzender des Aufsichtrates der Firma Gruwa – Grund- und Wasserbau, Berlin.
Von 1989 bis 1993 Arbeitskreisleiter "Berlin-Brandenburg" des Controller Verein.
Seit 1999 Arbeitskreisleiter "Berlin" des Internationalen Controller Verein.

Roter Faden meines Lebensweges: Ich bin ein "gelernter" Ingenieur, der dann "fremdgegangen" ist in die Betriebswirtschaft und fachliche Kompetenz und Erfahrung in der strategischen und operationalen Steuerung (Controlling) von Organisationen und Unternehmen verknüpft mit der Steuerung (Controlling der Psycho-Logik) sozialer Prozesse, Beziehungen und Gruppen. Deshalb auch die Bezeichung meiner Firma Controlling & Personal.

Warum aber nun die TA kostenlos aufs Internet?

Zugegeben, es war ein schwieriger Prozeß, bis ich mich entschlossen hatte, mein eigenes, von mir weiter entwickeltes und gehütetes Tafelsilber so ohne jede Gegenleistung ins Internet zu stellen. Ein Teilnehmer eines unserer TA-Seminare mit hoher Affinität zum Internet, befand kurzerhand: TA muß aufs Internet! So nahm ich das Buch und den Reader unseres Seminarprogramms auseinander, fügte es zu Modulen zusammen, und brachte es als Führungstipps, Was tun? Situationen & Fälle und TA-Labor in das Portal "www.fuehrungstipps.de" auf Basis eines Cmsimple-System aufs Internet. Warum Cmsimple - ein System für Internet-Amateure? Na, so konnte ich persönlich alles selbst ins Portal stellen, was ich mir vorstellte. Heißt das, ich habe alles was Sie auf dem Portal finden, mit eigenen Händen geschrieben? Ja, das habe ich, wie wenn ich ein Buch geschrieben hätte. Wenn mich jemand fragt: Warum? Antworte ich: Es ist mir wichtiger, daß Tausende auf das TA-Wissen zugreifen können, als wenige, die in unseren Seminaren sicher das  praktische Arbeiten mit TA lernen. 

Warum denn aber nun kostenlos? Ja, mir wurde klar, Verlage hatten als kommerzielle "Distributionswege" von nützlichem Wissen einen schwergewichtigten Wettbewerber bekommen, das Internet. Vielleicht haben sie schon ausgedient. Denke ich dann noch an meine Erfahrungen aus unseren TA-Seminaren, wo Teilnehmer befanden, sie hätten gar keine Ahnung davon, was TA sei und wenn sie gefragt wurden, ob ihnen das Buch von Harris: "Ich bin O.K., Du bist O.K." bekannt sei, antworteten: Ja, das hat mir einer einmal geschenkt. Ach, das ist TA? So bedeutete das für mich, das Wissen über TA steckt wohl in den Millionen verkauften Büchern, die aber leider wohl kaum jemand gelesen hatte, weshalb das Wissen nicht zur Entfaltung kommen konnte..

Daß ich seit über 20 Jahren TV-Sender nutze, die kostenlos qualitativ einwandfreie Nachrichten und Magazinsendungen liefern, ja auf den sogenannten kommerziellen Sendern ein durchaus anspruchsvolles Programm neben viel Murks zu finden ist, war der Schritt für mich eben auch ein neuer und gangbarer Weg geworden. So wurde mir die Aussage meines Internetpromotors klar: Was auf dem Internet vermittelt wird, muß immer gut, aber kostenlos sein.

TA is simple, but not easy!

Dieser Satz stammt von Eric Berne. Er meinte mit dem Begriff "simple": Ich habe das Erklärungsmodell für Psychologie so einfach und treffend gestaltet, daß man zum Verständnis sich geistig nicht verbiegen muß, sondern ein normaler Verstand ausreicht, es zu verstehen. Er hatte sich ja zum Ziel gesetzt, ein 8-jähriges Kind soll die psychologischen Zusammenhänge verstehen. Es sollte Schluß sein mit der Geheimwissenschaft weniger Berufener, die ihren persönlichen Wert durch kryptisches Gehabe noch verfestigten. Jeder soll und kann das nun zukünftig verstehen.

Was hat er aber damit gemeint: But not easy? Die Antwort folgt aus der erlebten Praxis in den 70/80-ziger Jahren. Sofort kamen Trainer mit der TA auf den Plan. Hier hatten sie ein Konzept entdeckt,  das man in kurzer Zeit mit wenig eigenem Aufwand schnell begreift und das sich für kurze Ausbildungen - besser Wissensaneignungen - eignet, wo dann marketinggerecht "Practitioner", "Master" und andere Titel vergeben können. TA wurde in ihre Trainingskonzepte so einmal flott eingeflochten. Von Kritikern wurde sie dann als "Westentaschenpsychologie" verspottet. Zu unrecht, waren doch weder die "flotten Trainer", noch die Kritiker in ihrem Wissen von TA und ihren Fähigkeiten mit TA zu arbeiten, weiter vorgestoßen, als an der Oberfläche zu kratzen.

Transaktionsanalyse ist ein sehr komplexes wissenschaftliches Gebäude von Theorie- und Praxis menschlichen Verhaltens, was heute in Händen von vielleicht 10.000 TA'lern weltweit betrieben wird. Warum nur diese kleine Gruppe? Wenn die Bücher Berne: Spiele der Erwachsenen und Harris: Ich bin O.K, Du bist O.K.! doch jeweils weltweit eine Auflage von mehr als 10 Millionen Exemplare erreicht haben? Die Antwort lautet: TA is not easy!

Was bedeutet das? TA eignet sich nicht als kurzfristig werbewirksam vermarktbares "Theoremchen". Die Organisation der TA'ler hat sich zudem weltweit einem Reglement unterworfen, wer sich TA'ler nenen darf und/oder andere ausbilden kann . Das wird auch konsequent eingehalten und praktiziert. Ich habe selbst eine TA-Ausbildung gemacht und nicht abgeschlossen, weil ich 1986 nicht die Absicht hatte, andere in TA auszubilden. Der Anspruch der Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse - DGTA ist grundsätzlich sehr positiv zu bewerten, insbesondere ist die ethische Verpflichtung wichtig, der sich jedes Mitglied unterwerfen muß. Ein TA'ler soll seine Fähigkeiten niemals in der Weise nutzen, daß ein Dritter dadurch einen Nachteil erleidet!

Kann man TA aus einem Sachbuch oder dem Internet lernen?

Diese Frage hat eine objektive und einen subjektive Seie. Die Wissensvermittlung kann mittels eines Buches oder besser noch auf dem Bildschirm vermittelt werden. Auf dem Internet kann ich mir auch noch die Module (Tipps oder Was tun?) ausdrucken, die ich nach dem Studium einfach wegschmeiße. Das gibt aber nur dem etwas, der es gelernt hat eigenständig "aus Büchern" zu lernen. Ja, ein "Student" alter Prägung ist.

Wer das Wissen von einer Kapazität "gekonnt" vorgetragen haben möchte, eigene Fragen zum Verständnis stellen möchte und mittels Übungen das konzeptionelle Wissen in sich sicher verankern möchte, kommt um einen Seminarbesuch aber nicht herum.

Soviel zum Erwerb eigenen kognitiven Wissens über TA. Der Wert von TA liegt aber im eigenen persönlichen Nutzen. Ich habe TA-Seminarteilnehmer erlebt, die fanden die Konzepte verblüffend überzeugend und waren des Lobes voll. Alle Mitarbeiter wurden durch TA-Seminare geschickt. Sie selbst aber blieben aber ihren Maschen und Spielen unbeeindruckt treu. 

Ich hatte dagegen andere TA-Seminarteilnehmer, bei denen platze irgendwann auf dem Weg von TA 1 bis TA 3 der Knoten und sie fingen zu "arbeiten". Sie hatten den persönlichen Nutzen als Wert für sich erkannt und so wurde das "Arbeiten" mit TA zu ihrem Nutzenfür sie ein starkes Motiv.

Der entscheidende Nutzen für den Einzelnen entsteht nämlich dadurch, daß er sich die zentralen Fragen beantworten kann:

Fazit: Abstrakte Wissensvermittlung kann durch ein Sachbuch oder dieses Portal auf dem Internet wirkungsvoll geschehen. Das verlangt natürlich ein starkes Eigeninteresse und viel eigenen Antrieb. Der kann erlahmen. Die Möglichkeit des persönlichen Feedbacks entfällt bei einem Sachbuch und auch einem Portal, was auch zum Abnehmen des Interesses führen kann.

Welchen Zweck hat nun aber das Portal www.fuehrungstipps.de? Es soll die Zwangslage von "TA is simple, but not easy!" etwas lockern. Welche Zwangslage werden Sie fragen? Sie besteht darin

Das Konzeptgebäude der TA ist sehr komplex, genauer ausgedrückt sehr umfangreich. Meines Erachtens dürften die TA-Konzepte und die Anwendungspraxis heute eine Qualität erreicht haben, daß sich zu Recht eine wissenschaftliche Disziplin und ein wissenschaftliches Forschungs- und Lehrgebiet an Hochschulen herausgebildet haben müßten.




Übrigens: Wir veranstalten Seminare zum Erlernen der TA-Konzepte und praktischer Anwendung.

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