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3.3 Das Streicheleinheitenprofil

 



Nun läßt sich ähnlich wie beim Egogramm ein Streicheldiagramm darstellen, was zeigt, wie man in den ersten vier Gesetzen von Steiner gewohnt ist, seine Streicheleinheiten zu gestalten.

Wie muß man dieses Diagramm verstehen? Dargstellt wird, wie intensiv man positive und negative Streicheleinheiten anderen gibt. Weiterhin wird dargestellt in welchem Maße man positive und negative Streicheleinheiten von anderen annimmt und wie intensiv man nach positiven und negativen Streicheleinheiten andere fragt. Das mag im ersten Augenblick ungewöhnlich klingen: Andere nach negativen Streicheleinheiten fragen? Gibt es den so etwas? Ja, erinnern wir uns an unser Beispiel von Moritz, der weil er nicht beachtet wird, sich negative Streicheleinheiten von seinem Vater einfängt, weil er ihn bei seiner Ruhe stört. Nichts anderes geschieht, wenn jemand das Spiel „Hau mich“ spielt. Im Managementprozeß kommt dieses Verhalten oft vor, daß jemand provoziert und folgerichtig entsprechen „zusammengefaltet“ wird.





Abbildung 122: Das Streicheldiagramm nach McKenna


Zuletzt wird dargestellt, in welchem Maße man positive und negative Streicheleinheiten, die man von anderen bekommt verweigert anzunehmen.

Angewendet auf den Managementprozeß könnte in dem Beispiel unserer Abbildung ein Manager dahinterstecken, der sehr häufig positive Streicheleinheiten seinen Mitarbeitern gibt, seltener negative. Dagegen läßt er sich niemals loben indem er jedes Lob gleich abtötet: Das hätte jeder andere…usw., frißt aber sehr häufig negative Streicheleinheiten in sich hinein ohne sich zu wehren. Bei den ersten zwei Kategorien des Streicheldiagramms wird die Balance zwischen „Geben“ und „Nehmen“ betrachtet. In unserem Beispiel ist sie sehr unausgewogen. Unser Manager gibt viel und nimmt wenig, dafür steckt er viel ein. Oft entspricht dies dem Charakterbild einer Vorgesetzten in der Gestalt des „Förderers“, der uns später wieder begegnen wird.

Weil er wenig positive Streicheleinheiten nimmt, bittet er folgerichtig auch selten um positive Streicheleinheiten. Wie wir sehen, verstößt er gegen das erste Gesetz „Geben“ sehr heftig. Beim dritten Gesetz „Nehmen“ verhält es sich anders, hier nimmt er wenig positive Streicheleinheiten gesetzestreu. Dagegen nimmt er viel negative Streicheleinheiten, was ja gegen das Gesetz nicht verstößt, weil es nur für positive Streicheleinheiten gilt.

Wer wenig positive Streicheleinheiten nimmt, bittet gewöhnlich auch selten nach positiven Streicheleinheiten, wie in unserem Profil beispielhaft dargestellt. Auffallend an unserem Beispielmanager allerdings ist der Hang häufig um negative Streicheleinheiten zu bitten. In der Praxis könnte das ein „Talent“ sein, zwischen die Fronten zu geraten, oder immer einen Vorgesetzten gegen sich aufzubringen.

Unser Beispielmanager läßt sich gemäß des Profils niemals dazu bringen, jemanden durch Aufforderung des Betreffenden oder auch Dritter zu loben. Dagegen lehnt es kategorisch ab, jemand aufgefordert durch einen Dritten negative Streicheleinheiten zu geben.