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2. Überkreuztransaktionen und die 2. Kommunikationsregel

 

Gäbe es im Unternehmen nur Paralleltransaktionen, wäre der Idealzustand erreicht. Die Kommunikation könnte nicht besser sein. Auf der Erwachsenen-Ich-Ebene würden Arbeitstreffen, Konferenzen etc ablaufen, ja eben alles, was mit der Arbeit zusammenhängt. Auf der Kind-Ich-Ebene würden sich Zuneigungen und Abneigungen zeigen und ausgetauscht werden, auch würden Unterlegenheitsgefühle und Ängste gezeigt werden. Auf der Eltern-Ich-Ebene würden Mitarbeiter und Manager ihre Wertvorstellungen und ihre Förderungsaufträge austauschen, sie würden sich verstehen, weil sie auf der gleichen "Wellenlänge" sind.

Gäbe es nur Paralleltransaktionen, würden Mitarbeiter sich zurecht kritisieren lassen, wenn sie Fehler gemacht haben. Andere, die heute nicht gut drauf sind, würden ihren Vorgesetzten oder Kollegen ohne Mühe dazu bekommen, daß sie ihre Arbeit machen oder ein für sie zu schwieriges Problem lösen. Und wenn sie noch schlechter drauf sind, vielleicht auch ekelig, oder kaum noch zu ertragen sind, haben Kollegen und Vorgesetzte für ihr Verhalten volles Verständnis.

Wir bewegen uns wohl deutlich weg von dem, was man als Normalität bezeichnet. Mit der Realität in Betrieben, aber auch in der menschlichen Welt hat der Traum von der absoluten Gültigkeit der Paralleltransaktionen wohl nichts zu tun.

Was aber hat nun die Klage von Managern auf sich: Die Leute können nicht miteinander reden? Ist nicht der Zustand auch eine wirkungsvolle Kommunikation, wenn zwei Beteiligte sich weniger laut oder leise anmachen, daß der andere schlicht keine Ahnung habe? Zweifelsohne ist das auch eine Form von Kommunikation und wirkungsvoll ist sie ohnehin. Was aber wollen wir unter dem Begriff, vielleicht positiver Kommunikation verstehen? Um sie abzugrenzen, erscheint es sinnvoll, die Formen überwiegend negativer Kommunikation darzustellen. Das soll nunmehr erfolgen, indem wir Überkreuz-, Duplex-, Angulär- und Tangentialtransaktionen darstellen. Alle vier Transaktionen haben als gemeinsames Merkmal, daß der Vertrag eben nicht eingehalten wird.

Das Konzept der Überkreuztransaktionen beschäftigt sich mit dem ursächlichen Tatbestand, das ein Gegenüber eben nicht aus dem Ich-Zustand reagiert, der wiederum von seinem Gegenüber angesprochen wurde. Dies führt zu mangelhafter Kommunikation. Wenn jemand aus einem anderen Ich-Zustand reagiert, als dem der angesprochen ist, kann er auch nicht wirklich zugehört haben, allenfalls hat er die Worte gehört. Meist hat er, so glaubt er, schon gewußt, was der andere hat sagen wollen. Bevor wir im Detail die Überkreuztransaktionen in ihrer sachinhaltlichen Diagnose behandeln, wollen wir zur Einführung einige Beispiele und Formen der verhaltensbezogenen Diagnose anführen.

Stellen sich vor, Sie sprechen mit jemand und er hört ihnen nicht zu oder dreht ihnen den Rücken zu. Die Transaktion, egal aus welchem Ich-Zustand sie gesendet wurde, landet beim Gegenüber, der aber nach seinem Gusto darauf reagiert. Wenn er die Achseln verächtlich zuckt, können wir die Transaktion eindeutig dem kritischen Eltern-Ich zuordnen. Eine ernstzunehmende Variante sind Gesprächspartner, die entweder gar nicht oder nur wenig den Blickkontakt mit ihrem Gegenüber suchen. Hier ist eng darauf zu achten, ob es sich wohl so verhält.

Wenn jemand es darauf abgesehen hat, sein Gegenüber abzuwerten, wird er unbewußt Formen des Verhaltens wählen, wie zum Beispiel den anderen zu schneiden, eine sehr wirksame Waffe gegenüber Menschen, die gerade eben auf diese Maßnahme sehr heftig reagieren. Hier sind negative Bestandteile des kritischen Eltern-Ich tätig, werden aber nicht so empfunden, wie viele "Familienkräche" zeigen.

Wenn jemand abrupt das Thema wechselt, weil es seiner Gewohnheit entspricht, entweder das Thema auf sein persönliches Interesse hin zu zwingen, oder ihm das Thema peinlich oder bedrohlich ist, und er einen Ausweg sucht, kann es dies über die „sozial akzeptierte“ Überkreuzung erlangen.

Prinzipelle Themenwechsel durch einen Partner der Kommunikation können das Gespräch in einen „Themengalopp“ führen, wo das Thema bei den 10 Euro pro Arztbesuch startet und bei der Marssonde und ihrer Sinnfälligkeit endet.


Die angeführten Beispiele der Überkreuzungen zeigen immer folgendes Bild.

    Nicht verstehen!
    Rücken zudrehen
    Abwerten des anderen
    Abruptes Themenwechseln
    Schneiden
    Themengalopp

Wir wollen die gewonnenen Erkenntnisse in bezug auf die sachinhaltbezogene Diagnose weiter fortführen.


Transaktionen aus dem Leben: Hier wird die bekannte Transaktion über alle Überkreuzungsvarianten durchgespielt.

 

Mann aus dem Er: "Weißt Du, wo der Autoschlüssel ist?"
Frau aus dem Er: "Leider nicht. Aber hast du schon mal im Regenmantel nachgesehen?"




                                                                                                         

Mann aus dem Er: "Weißt Du, wo der Autoschlüssel ist?"
Frau aus dem fEl: "Autofahren ist Gift für Dich. Du regst Dich immer so auf."


      

 

 


                          

Mann aus dem Er: "Weißt Du, wo der Autoschlüssel ist?"
Frau aus dem kEl: Paß doch auf Deine Sachen alleine auf. Wenn Du etwas ordentlicher wärst, wüßtest Du, wo der Autoschlüssel ist!"

 

 

 


                                   

Mann aus dem Er: "Weißt Du, wo der Autoschlüssel ist?"
Frau aus dem fügsamen faK: "Immer soll ich alles wissen. Warum fragst Du denn immer mich?"






                               

 

Mann aus dem Er: "Weißt Du, wo der Autoschlüssel ist?"
Frau aus dem rebellischen raK: "Ach, laß mich doch mit Deinem Autoschlüssel zufrieden. Ich hab etwas anderes zu tun, als auf Deinen Autoschlüssel aufzupassen."

 


                           

 

Mann aus dem Er: "Weißt Du, wo der Autoschlüssel ist?"
Frau aus dem fK: "Der steckt bestimmt im Zündschloß im Auto!"





Kommen wir auf den Dialog zwischen dem Gebietsleiter und dem Pharmareferenten zurück. Das Gespräch nimmt sicherlich einen vollkommen anderen Verlauf, wenn der Pharmareferent wie folgt reagiert:

 


                               

Gebietsleiter aus dem Er: "Ist Ihr Monatsbericht fertig?"
Pharmareferent aus dem kEl: "Was für eine blöde Frage. Natürlich ist er fertig." 


 
Anstatt auf die gestellte Frage eine richtige Antwort zu geben, wechselt der Pharmareferent ins kritische Eltern-Ich und kritisiert seinen Gebietsleiter, wie er denn so etwas fragen könne. Das Gespräch verlagert sich von der Arbeitsebene, es geht ja um den Monatsbericht, auf die Ebene, ob der Gebietsleiter zu recht so eine Frage stellen kann?

Stellt sich die Frage, was könnte der Grund sein, daß der Pharmareferent zu dieser Reaktion kommt? Voraussichtlich wird er innerlich eine sehr mißtrauische Einstellung haben, die vielleicht auch aus der Kindheit herrührt, wenn er zum Beispiel den Ausführungen der Eltern mißtraute. So reagiert auf die sachliche Frage des Gebietsleiters mit Mißtrauen und glaubt sich berechtigt, ihn zu kritisieren. Wir werden später sehen, daß dies bei Duplextransaktionen zu sehr skurrilen Dialogen führen kann. Wenn ein Mensch sein Gegenüber kindlich erlebt, neigt er dazu ins kritische Eltern-Ich zu gehen, was man als "Gegenübertragung" bezeichnet. Ob der Gebietsleiter wirklich zu kindlicher Haltung neigt, ist vollkommen ohne Bedeutung, der Pharmareferent sieht ihn so, das genügt ihm.

Gilt dies auch für den Fall, daß diese kindliche Haltung als schwach gesehen wird? Ja, der Pharmareferent könnte eine Kollegin, die ihn aus dem Erwachsenen-Ich fragt, als hilfsbedürftige Person sehen und mit einem Hilfeangebot aus dem fürsorglichen Eltern-Ich reagieren. Auch diese Überkreuztransaktion wird als Gegenübertragung bezeichnet.


Natürlich kann das aber auch die gewohnte Umgangsweise zwischen beiden sein. Dies ist zwar ungewöhnlich, aber möglich.

Eine weitere recht unangenehme Überkreuztransaktion ist die folgende
   

EDV-Leiter aus dem Er: "Die Auswertung können wir erst morgen liefern, der Computer streikt."
Geschäftsführer aus dem kEl: "Wenn man sich auf Sie und Ihre EDV verläßt, ist man verlassen."



Hier sagt man, kommt der Geschäftsführer "von-oben-herab." Es ist eine Herabsetzung des EDV-Leiters, mit den Worten der Transaktionsananalyse eine "Abwertung". Sie löst beim EDV-Leiter Angst- oder Wutgefühle aus, die in der Regel weggesteckt werden. In der TA bezeichnet man den Vorgang des Wegsteckens auch als Rabattmarkenkleben. Hierzu später mehr.

Der Begriff der "Gegenübertragung" soll verdeutlichen, der Geschäftsführer reagiert nicht auf die Realität und das, was der EDV-Leiter aus seinem Erwachsenen-Ich gesagt hat, sondern er fühlt sich quasi durch einen inneren Zwang berufen, als Kritiker aufzutreten, eine chronische Kritikermentalität einzunehmen, wir werden später dies die Rolle eines Verfolger nennen.

Diese Form der "Gegenübertragung" gilt auch, wenn der Geschäftsführer eine innere "Berufung" hat aus dem fürsorglichen Eltern-Ich zu reagieren, damit einer chronischen Beschützermentalität nachgeht. Später werden wir das die Rolle des Retters nennen. Bei der "Gegenübertragung" aktiviert der Betreffende eine Eltern-Ich-Figur in sich selbst und reagiert aus ihr auf den anderen, bei der "Übertragung" projiziert jemand eine eigene, in sich befindliche Eltern-Ich-Figur in einen anderen hinein und reagiert dann entsprechend, wie wenn der andere das gesagt hat, was er immer von dieser Eltern-Figur gehört oder vorgeworfen bekommen hat. Wir werden dazu später noch mehr erfahren.



Wenn der Pharmareferent hingegen nun ins angepaßte Kind-Ich wechselt, anstatt die sachlich gestellte Frage auch sachlich aus dem Erwachsenen-Ich zu beantworten, könnte die Überkreuztransaktion folgenden Verlauf nehmen.



                       

 

Gebietsleiter aus dem Er: "Ist Ihr Monatsbericht fertig?"
Pharmareferent aus dem rebellischen raK: "Ach, lassen Sie mich mit Ihrem Monatsbericht in Ruhe. Ich wirble’ herum wie Uwe Seeler, da kann ich mich nicht auch noch um Ihren Monatsbericht kümmern."

        

Hier ist es jemand gewohnt, seine schlechte Stimmung auf den anderen zu übertragen. Es wird dem Gebietsleiter nicht gefallen, daß er auf seine sachliche Frage, so eine unwirsche Reaktion bekommt. Der Pharmareferent erlebt seinen Gebietsleiter als Elternperson und reagiert so rebellisch, wie er es in der Kindheit gewohnt war. Der Gebietsleiter erkennt wohlmöglich nicht, daß sein Pharmareferent so empfindet und erlebt die Reaktion als ungebührend, frech oder so ähnlich. Er wird ins kritische Eltern-Ich gedrängt und es spricht viel dafür, daß er aus dem kritischen Eltern-Ich reagiert. Wenn nicht gleich, dann aber nachdem er die Reaktion des Pharmareferenten einige Male erlebt hat.

Wenn ein Mensch andere Menschen in Elter-Positionen erlebt und deshalb in das angepaßte Kind-Ich geht, sprechen die Psychologen von einer "Übertragung." Neben dem Vorgang, daß eine Eltern-Figur "übertragen" wird, tritt auch noch der Sachverhalt, daß auch ein negatives Gefühl übertragen wird.

Die gezeigten Transaktionen werden Überkreuztransaktion genannt, weil die Pfeile sich hier in der Tat überkreuzen. Entscheidend aber für eine Überkreuztransaktion ist nicht, daß sich die Pfeile überkreuzen, sondern daß der Angesprochene aus einem anderen Ich-Zustand reagiert, als der der angesprochen wurde und aus dem er eine Reaktion erwartet wurde.


Hieraus ergibt sich die zweite Kommunikationsregel der Transaktionsanalyse:


2. Kommunikationsregel:

Überkreuzte Transaktionen verblüffen den/die Gesprächspartner/in und beenden das gewählte Thema, aber auch unter Umständen das Gespräch.


Wenn in der Kommunikationsregel von Beendigung des Gesprächs gesprochen wird, heißt das nun nicht, daß das Gespräch vollkommen beendet ist. Das kann zwar geschehen, gewöhnlich geht das Gespräch aber weiter, nunmehr aber über ein anderes Thema.

 


Bei den nun folgenden Überkreuztransaktionen ist die gemeinsame Wellenlänge nicht gegeben, die beiden verstehen sich wirklich nicht.





   

Geschäftsführer aus dem Er: "Geben Sie mir Ihre Auflistung der Auftragseingänge heute noch rein?"
Gebietsleiter aus dem rebellischen raK: "Wie soll ich das denn schaffen? Ich hab’ doch noch etwas anderes zu tun, als Ihre Formulare auszufüllen."



Der Geschäftsführer hatte eine sachliche Antwort aus dem Erwachsenen-Ich des Gebietsleiters erwartet. Statt dessen bekommt er eine patzige Antwort aus dem rebellischen angepaßten Kind-Ich. Eine Antwort auf seine Frage gibt es auch nicht, das heißt, das eigentliche Gespräch ist zu Ende - laut der Kommunikationsregel - und ein neues, für den Gebietsleiter unter Umständen vielleicht unangenehmes könnte seinen Lauf nehmen. Wir erkennen die besprochene Form der Übertragung wieder, der Gebietsleiter reagiert, wie wenn er beispielsweise von seinem Vater ermahnt worden ist, das heißt, er "überträgt" eine Eltern-Figur in seinen Chef.


Diese Reaktion ist natürlich nicht realitätsbezogen, wie wir sehen daran, daß die Frage des Geschäftsführers ja aus seinem Erwachsenen-Ich kam. Aber wir erkennen noch einen weiteren Mechanismus wieder. Denn dieses Verhaltensmuster nimmt Anleihe bei dem uralten Kinderspiel für einen "Sechser Hau-mich-blau" zu kaufen. Im amerikanischen wird es kurz KITA genannt, steht für "kick-me-into-the-ass" zu deutsch: "Tritt mir in den Ar... !" Weniger dramatisch ausgedrückt heißt das Verhaltensmuster auch "Hau mich!"




Starten aus dem fEl:

                               

Personalleiter aus dem fEl: "Ich mache mir Sorgen um die Ergebnisse im Geschäftsbereich A."
Produktionsleiter aus dem fK: "Sorgen versauen den ganzen Tag. Lassen Sie uns das Leben mit einer guten Tasse  Tee genießen."

 



                                  

Revisor aus dem fEl: "Wir sollten die Erfassungsbögen so gestalten, daß die Mitarbeiter möglichst wenig Fehler machen."
Lagermitarbeiter aus dem fK: "Ach lassen Sie doch! Ein paar Fehler bringen die Kollegen in Fahrt. Dann lohnt sich wenigstens das Suchen!"


Der Revisor möchte seiner Fürsorge Ausdruck geben und bekommt eine "kindhafte Abfuhr."



Aber auch Transaktionen, bei denen sich die Pfeile nicht überkreuzen, sind Überkreuztransaktionen. Ist doch die Definition für Überkreuzungen wie schon gesagt, nicht die bildliche Überkreuzung, sondern der Umstand, daß der andere aus einem anderen Ich-Zustand reagiert, als der angesprochene Ich-Zustand.


Auch hierzu einige Beispiele:



Doppel!!!       

Personalleiter aus dem fEI: "Ich mache mir Sorgen um die Ergebnisse im Geschäftsbereich A."
Produktionsleiter aus dem fK: Sorgen versauen den ganzen Tag. Lassen Sie uns das Leben mit einer guten Tasse Tee genießen."


Der Personalleiter, nicht verantwortlich für die Ergebnisse des Geschäftsbereiches A, wendet sich mit seiner Sorge an das Erwachsenen-Ich des Produktionsleiters, der für die Ergebnisse auch nicht verantwortlich ist.

Dieser wehrt aber die fürsorglichen Gefühle des Personalleiters ab, indem er ins freie-Kind-Ich wechselt, was aber den Personalleiter verwirrt, der gar nicht zu Späßen aufgelegt ist.

Überkreuztransaktion "Förderer versus Forderer" oder "Weichei versus Schleifer!"              



Gebietsleiter aus dem fEl: "Die Mitarbeiter verdienen eine Pause, wir können sie nicht immer unter Hochdruck setzen."
Pharmareferent aus      dem kEl: "Wenn man den Druck heraus nimmt, machen sie Dienst nach Vorschrift."

 

Überkreuztransaktion "Laß doch laufen!"

 

 

Gebietsleiter aus dem fEl: "Die Mitarbeiter verdienen eine Pause, wir können sie nicht immer unter Hochdruck setzen."
Geschäftsführer aus dem kEl: "Sie sind viel zu umsichtig. Wir müssen etwas schaffen. Da können wir nicht hier herumsitzen und gaffen. Unsere Ziele sind sehr anspruchsvoll!"

 






           

Gebietsleiter aus dem fEl: "Die Mitarbeiter verdienen eine Pause, wir wir können sie nicht immer unter Hochdruck setzen."
Geschäftsführer aus dem rebellischen raK: "Ach was, lassen Sie sie doch ein bißchen rabotten, das hat noch niemanden geschadet!"       

 

 


 

 

Gebietsleiter aus dem fEl: "Die Mitarbeiter verdienen eine Pause, wir können sie nicht immer unter Hochdruck  setzen."
Geschäftsführer aus dem fügsamen faK: "Mir ist das hier auch zu stressig. Man kommt ja nicht einmal mehr dazu, den Kopf zu heben."

 

 


Überkreuztransaktion: "Naseweiß"       

 


 

Mitarbeiter aus dem fEl: "Sie können mir ruhig glauben, ich bin 15 Jahre in diesem Unternehmen und habe die entsprechenden Erfahrungen und kann Ihnen genau sagen, was hier geht oder was nicht geht!"
Kollege aus dem   rebellischen raK: "Ja, ja ich weiß ja, wie hier die Uhren gehen. Einige Herren haben immer das Sagen und wir anderen müssen uns fügen."

 

Überkreuztransaktion "alter Hase"

 

                              

Mitarbeiter aus dem fEl: "Sie können mir ruhig glauben, ich bin 15 Jahre in diesem Unternehmen, habe die entsprechenden Erfahrungen und kann Ihnen genau sagen, was hier geht oder was nicht geht!"
Kollege aus dem kEl: "Ihre sogenannten Erfahrungen in allen Ehren, aber Sie wollen mir wohl doch nicht weismachen, daß Sie darüber wirklich Bescheid wissen, was hier geht oder was nicht geht!"

 

 

 


Eine weitere, sehr spannungsreiche Überkreuztransaktion sieht folgendermaßen aus:

Überkreuztransaktion "Säbeltanz"

Außendienstmitarbeiter aus dem kEl: "Wenn es uns Außendienstmitarbeiter nicht gäbe, wüßtet Ihr Bürohengste doch gar nicht, was im Markt ansteht!"
Mitarbeiter Innendienst aus dem kEl: Wenn Ihr nicht von uns immer wieder gezielt auf mögliche Probleme hingewiesen werdet, kümmert ihr euch doch um gar nichts!"

                      

Die beiden haben auch keine gemeinsame "Wellenlänge" und sind nur darauf aus, sich "herunter zu putzen," sich herabzusetzen. Sie kommen beide "von-oben-herab" und wollen den anderen verletzen, mit den Worten der Transaktionsanalyse abwerten. Ich nenne dieses Verhalten auch "Säbeltanz" wegen der gekreuzten Pfeile, wie beim Fechten. Dieser Kampf mit Worten der Abwertung dauert solange, bis einer der Beteiligte aufgibt oder den Ich-Zustand wechselt.

 

Überkreuztransaktion "kindhafte Abfuhr"

 




     

 Revisor aus dem kEl:  "Bei der Inventur ist immer höchste Genauigkeit anzuwenden."
 Lagermitarbeiter aus dem fK:  "Ich weiß schon, wir sollen die Blätter unserer Bücher stichprobenartig zählen!"



Der Revisor möchte seinem Selbstverständnis von Genauigkeit Ausdruck geben und bekommt eine "kindhafte Abfuhr."

 

Überkreuztransaktion "Impertinente Reaktion"

 

                                                            

Kunde aus dem kEl: "Meine Waschmaschine muß heute noch  repariert werden. So ein Mistding kann man doch nur bei Ihnen kaufen!"
Kundendienstmitarbeiter aus dem Er: "Jeder Kunde hat natürlich den Wunsch, daß sein Problem das wichtigste sei. Wir müssen uns nach dem Eingang des Auftrags richten!"


Die Reaktion wird als „impertinent“ bezeichnet, weil sie einem Kind zugeschrieben wird, was eine vernünftige Antwort gibt, wenn ein Elternteil „ausrastet“!


Starten aus dem raK
                                   

 

 

 

IT- Leiter aus dem rebellischen raK: "Gegen den Investitionsstop sollten wir sofort etwas unternehmen."
Einkäufer aus dem fügsamen faK: "Das getraue ich mich nicht. Ich hab hier ohnehin keine guten Karten."

 

 

 


       

 

IT- Leiter aus dem rebellischen raK: "Ich habe einen sehr interessanten Aufgabenbereich. Mich stört aber gewaltig, daß mein Vorgesetzter ständig an mir vorbei hineinredet"
Einkäufer aus dem kEl: "Das wird schon einen triftigen Grund haben. Vielleicht brauchen Sie noch dieses Eingreifen!"



Doppelt

 





       
 

IT- Leiter aus dem rebellischen raK: "Ich habe einen sehr interessanten Aufgabenbereich. Mich stört aber gewaltig, daß mein Vorgesetzter ständig an mir vorbei hineinredet."
Einkäufer aus dem fügsamen faK: "Seien Sie doch froh, daß er noch dann kümmert er sich wenigstens noch um Sie."

 

Überkreuztransaktion "Rebellion"



           

Vorarbeiter aus dem rebellischen raK: "Wenn ich sehe, wie Sie mit der Maschine umgehen, könnte ich ausrasten!"
Einrichter aus       dem raK: "Wenn ich sehe, wie Sie sie sauber halten, werde ich immer sauer!"






Starten aus dem faK:


Überkreuztransaktion "Irritierende Reaktion"


   

EDV-Leiter bedrückt aus dem fügsamen faK: "Ich mache mir Sorgen, das Ganze geht mir aus der Hand, ich bekomme keine Auswertung mehr hin!"
Geschäftsführer sachlich aus dem Er: "Wir müssen morgen diese Auswertungen haben!"


Der EDV-Leiter möchte, daß seine Sorgen anerkannt werden, er bekommt aber eine „sachliche Abfuhr“.

 

 

Überkreuztransaktion "grober Rüpel"
   




 

Mitarbeiter aus dem fügsamen faK: "Es ist schon deprimierend. Wenn ich eine gute Leistung vollbracht habe, wird das bei uns gar nicht registriert."
Kollege aus dem rebellischen raK: "Wenn man die gute Leistung nicht registriert, wird sie wohl auch nicht so auffallend gewesen sein! Hören Sie bloß auf zu weinen!"




Überkreuztransaktion "Das Leben ist hart!"



       

Mitarbeiter aus dem fügsamen faK: "Es ist schon deprimierend. Wenn ich eine gute Leistung vollbracht habe, wird das bei uns gar nicht registriert."
Kollege aus dem kEl: "Haben Sie sich doch nicht so. Wenn der Vorgesetzte jeden wegen einer guten Leistung belobigen sollte, käme er aus dem Loben gar nicht mehr heraus."





Sehen wir uns nun eine weitere Überkreuztransaktion an.







                                   

Geschäftsführer aus dem fügsamen faK: "Der Aufsichtsrat will morgen einen Statusbericht über die Geschäftslage unseres Unternehmens haben."
Prokurist aus aus dem fEl: "Ich glaube, Sie sind nicht gut drauf. Verlassen Sie sich auf mich, ich werde die Situation klar darstellen. Wir sind voll im grünen Bereich."


Bei dieser Transaktion findet auch eine Überkreuzung statt, die jedoch schwerer zu erkennen ist. Wenn der Geschäftsführer diese "Zuwendung" aus dem fürsorglichen Eltern-Ich des Prokuristen haben wollte, ist die Sache in Ordnung. Denkbar aber ist, daß er sich an seine Rolle als Geschäftsführer erinnert und es seine Aufgabe ist: "Die traurigen Helden an seine Brust zu nehmen." Dann wird er der Reaktion des Prokuristen begegnen, etwa so: "Nee, so schlimm wird es nicht werden, ich wollte von Ihnen nur ein Gesamturteil zur Lage des Unternehmens."



Oft kommt auch folgende Überkreuztransaktion vor:

Überkreuztransaktion "Meine Krankheiten, deine Krankheiten!"

 



Controller aus dem fügsamen faK: "Ich habe die halbe Nacht gearbeitet, um Ihnen heute die Zahlen liefern zu können."
Vertriebsleiter aus dem fügsamen faK: "Was denken Sie, was ich mit den anderen gemacht habe."

                              

Bei den beiden stimmt die "Wellenlänge" auch nicht, sie verstehen sich nicht. Der Controller wollte vom Vertriebsleiter eine Anerkennung für sein Engagement haben, bekommt er aber nicht, der Vertriebsleiter möchte diese Anerkennung vom Controller haben. Dieses Verhaltensmuster läßt sich zurückführen auf den Dialog: "Ach, bin ich krank!", "Nein, ich bin kränker!", "Nein, ich!", "Nein ich!" ...

Deshalb bezeichnet ich es auch als "Meine Krankheiten, deine Krankheiten!". Niemand bekommt vom anderen, was er will.

 

Überkreuztransaktion "grober Rüpel"




    

Mitarbeiter aus dem fügsamen faK: "Es ist schon deprimierend. Wenn ich eine gute Leistung vollbracht habe, wird das bei uns gar nicht registriert."
Kollege aus dem rebellischen raK: "Wenn man die gute Leistung nicht registriert, wird sie wohl auch nicht so auffallend gewesen sein! Hören Sie bloß auf zu weinen!"



 



Überkreuztransaktion "Das Leben ist hart!"



            
 

Mitarbeiter aus dem fügsamen faK: "Es ist schon deprimierend. Wenn ich eine gute Leistung vollbracht habe, wird das bei uns gar nicht registriert."
Kollege aus dem kEl: "Haben Sie sich doch nicht so. Wenn der Vorgesetzte jeden wegen einer guten Leistung belobigen sollte, käme er aus dem Loben gar nicht mehr heraus."

 







          

IT- Leiter aus dem fügsamen faK: "Der Investitionsstop wirft uns hoffnungslos um Jahre zurück. Es ist zum Verzweifeln."
Einkäufer aus dem rebellischen raK: "Dagegen sollten wir sofort etwas unternehmen."

 

 

Überkreuztransaktion "Jammere nicht!" (5525)

 




                     

Assistent der Geschäftsführung aus dem fügsamen faK: "Wir werden hier doch immer nur herumgeschubst. Wirklich einmal fragen tut uns doch niemand."
Geschäftsführer aus dem kEl: "Wenn einer nicht gefragt wird, hat er  wohl auch nicht viel zu sagen!"

 



Starten aus dem fK

Überkreuztransaktion "kritische Abfuhr" (6622) 

 

                                                                   

Assistent der Geschäftsführung aus dem fK: "Unsere Mitarbeiter haben viel Spaß bei  der Arbeit. Das fördert sicherlich die Motivation."
Geschäftsführer aus   dem kEl: "Die sollen keinen Spaß haben, sondern ihre Arbeit machen und etwas leisten."

Der Assistent möchte seinem Gefühl der Freude Ausdruck geben und bekommt eine "kritische Abfuhr."

 

 

Überkreuztransaktion "kritische Abfuhr" (6625)

  

Buchhalter aus dem fK: "Endlich ist mein Urlaub gekommen. Ich bin schon ganz aufgeregt!"
Leiter Rechnungswesen aus dem kEl: "Hoffentlich haben Sie Ihre Arbeit diesmal korrekt gemacht. Bei Ihrem letzten Urlaub brach hier die Katastrophe aus und wir mußten alles nachbuchen!"





       
Überkreuztransaktion "sachliche Abfuhr" (6633)

        

Designer aus dem fK: "Heute sollten wir uns nach dem Mittag eine "künstlerische" Pause gönnen!"
Grafiker aus dem Er: "Pause ist gut, wenn ich mir unsere Termine ansehe, kommen wir bis zum 31.-ten nicht mehr zurecht."


Der Designer möchte seinem Gefühl nach Ruhe und Entspannung Ausdruck geben und bekommt eine "sachliche Abfuhr."



Überkreuztransaktion "unsichere Abfuhr" (6655)

 



 

Entwickler aus dem fK: "Jetzt  ist bei mir der Knoten geplatzt. Ich habe die Idee! Das ist eine ganz tolle Lösung. Ich werde Ihnen das gleich einmal erklären und dann können wir es auch gleich ausprobieren."
Technischer Leiter aus dem fügsamen faK: "Ich weiß nicht, ich werde den Zweifel nicht mehr los, ob das, was Sie sich so überlegt haben, wirklich die Lösung ist?"




Überkreuztransaktion "rebellische Abfuhr" (6644)

       

 

Entwickler aus dem fK: "Jetzt  ist bei mir der Knoten geplatzt. Ich habe die Idee! Das ist eine ganz tolle Lösung. Ich werde Ihnen das gleich einmal erklären und dann können wir es auch gleich ausprobieren."
Technischer Leiter aus dem rebellischen raK: "Ihre tollen Ideen kenne ich schon, sicherlich landen wir damit wieder wie so oft im Abseits."





Ein anderes Beispiel:
           
Überkreuztransaktion "Männerglück" (6626)

 

 



 

Assistent der Geschäftsführung aus dem fK: "Die neue Sekretärin vom Vertriebsleiter sieht aber gut aus."
Geschäftsführer aus  dem kEl: "Sie sollten Ihre Energien mehr auf die Ihnen gestellten Aufgaben lenken, als auf die Beobachtung unserer Sekretärinnen."


Hinter dieser Transaktion des Assistenten steht sicherlich der Versuch einer plumpen Vertrautheit, die in der Beziehung vom Geschäftsführer nicht gewünscht wird. Er beendet sie durch diese Überkreuzung und zeigt damit, daß Überkreuzungen auch gezielt eingesetzt werden können.