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Die verhaltensbezogene Diagnose

Wir müssen dazu eine verhaltensbezogene Diagnose anstellen. Sie beobachtet:

  • Stimme und Laute (Klang, Lautstärke, Geschwindigkeit)
  • Sprache (Wortwahl, Sätze, Redewendungen)
  • Körperhaltung
  • Gesichtsausdruck
  • Gesten

Eindeutig läßt sich ein Ich-Zustand erst nach Feststellung von zwei eindeutig darauf hinweisenden Verhaltensaspekten bestimmen.

Zur Verdeutlichung die Verhaltensmerkmale des fürsorglichen und kritischen Eltern-Ich:

 

  Fürsorgliches Eltern-Ich Kritisches Eltern-Ich
Stimme und Laute besorgt, tröstend, liebevoll, beschwichtigend herablassend, kritisierend, abkanzelnd oder anklagend, streng, nachdrücklich, Zungeschnalzen, tiefes Seufzen
Sprache Was ist los?, Ist Dir etwas passiert? Kann ich helfen?, Mach’ Dir keine Sorgen! Alles wird wieder gut. immer, nie, Schockierend!, Unsinn!, Armes Ding! Das weiß jeder!, Du sollst nie ... ! Nur so ... ! Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie Du nur konntest!
Das ist doch außerordentlich wichtig!, Daß Du bloß nie ...!
 
Körperhaltung ausgestreckte Arme, die vor einem Fall oder einer Verletzung schützen,
auf die Schulter klopfen, den Arm um die Schulter legen
sich ans Kinn fassen, sich aufblasen, immer korrekt, immer richtiges Benehmen, Zeichen von Überheblichkeit: Hinter der Hand sprechen, die Hände über dem Kopf
zusammenschlagen
Gesichtsausdruck besorgt, gütig, ermunternd, herzlich, glücklich Stirnfalten, Brauen runzeln, besorgte oder mißbilligende Blicke, zusammengepreßte Lippen,
hervorgeschobenes Kinn, starrer Blick
Gesten Arme ausstrecken, umarmen und drücken, beschützen und vor Schaden bewahren,
besorgter Blick, gütig lächeln
Erhobener Zeigefinger oder Bleistift, mit dem Fuß aufstampfen, die Arme vor der Brust verschränken, die Hände in die Hüften stemmen, mit der Faust auf den Tisch klopfen, die Faust schütteln, strenger Blick, Kopfschütteln
allgemeine Indizien Güte und Besorgnis Verschlossenheit gegenüber neuen Daten, automatische Urteile auf der Grundlage herkömmlicher Ansichten




Die Verhaltensmerkmale des Erwachsenen-Ich:

 

  Erwachsenen-Ich
Stimme und  Laute sachlich, gleichmäßig, ruhig
Sprache Wie? Was? Wann? Wo? Warum? Wer?
Wie sieht die Wahrscheinlichkeit aus?
Ist es möglich? Auf welche Weise?
Ich spreche nur für mich, nicht für andere.
Körperhaltung entspannt, aufmerksam, Blickkontakt, hört aufgeschlossen zu, aufrechte Haltung. Zuhören mit dem Erwachsenen-Ich geht mit häufigem Wechsel des Gesichtsausdrucks, Wechsel der Blickrichtung und der Körperhaltung einher.
Gesichtsausdruck aufmerksamer Blick, angespanntes Zuhören
Gesten sich im Stuhl nach vorne lehnen, Blickkontakt, aufmersames und aufgeschlossenes Zuhören
allgemeine Indizien Sammlung von Daten, empfindsam, aufgeschlossen, nachdenklich


 

Die Verhaltensmerkmale des raK, faK und fK:

 

  fügsames angepaßtes Kind-Ich rebellisches angepaßtes Kind-Ich freies Kind-Ich
Stimme und  Laute leise, gedämpft, flüsternd quengelig, brüllt vor Wut, bettelt, zerknirscht, demütig hell, hoch, meist laut
Sprache Das passiert auch immer nur mir! Ich bin wohl ein Pechvogel. Ich gewinne nie etwas. Das ist nicht fair! Alle anderen tun es auch. Komm’, wir wollen ...  Ich will nicht. Ich bin wütend auf Dich! Mensch, Klasse!, Ich wünsche mir ... Ich weiß nicht ..., Meine Güte, verrückt ... ! Mist! Mensch!
Körperhaltung geduckt, zurückhaltend und abwartend, niedergeschlagen, überfordert großspurig, gespielt selbstbewußt, zieht andere auf, regt sich auf, ist launenhaft ausgelassen, gespannt, läuft, tanzt, springt auf und ab, trägt die Nase hoch
Gesichtsausdruck niedergeschlagene Augen, zitternde Lippen, zitterndes Kinn, nervöse Zuckungen triumphierend, schmollen, Grimassen schneiden, feuchte Augen, rot angelaufenes Gesicht zeigt Erregung, Überraschung, glänzende Augen, angespannter Körper, offener Mund
Gesten lächelt devot oder unsicher; hebt die Hand, wenn es etwas sagen möchte, herunterhängende
Schultern, gebeugter Kopf, schlägt die Augen nieder, beißt sich auf die Lippen, kaut an den
Fingernägeln, traut sich nicht
trotzig, händeringend, zieht sich in die Ecke zurück lachen, freie Bewegung der Glieder, spielerisch, weint, paßt auf, zeigt Wut
 
allgemeine Indizien beklagt sich und erfüllt Erwartungen zieht  sich zurück und schaltet Erwartungen anderer ganz aus Gefühle werden geweckt und offen gezeigt, Gefühle deuten darauf hin, daß das Kind-Ich
eingeschaltet ist