Was sagt die TA dazu?
Verfasser: Dr. Jürgen Zeplin, Berlin
Transaktionsanalytisch dargestellt sieht das so aus:
Revisor aus dem fEl: |
"Wir sollten die Erfassungsbögen so gestalten, daß die Mitarbeiter möglichst wenig Fehler machen." |
Lagermitarbeiter aus dem fK: |
"Ach lassen Sie doch! Ein paar Fehler bringen die Kollegen in Fahrt. Dann lohnt sich wenigstens das Suchen!" |
Der Revisor möchte seiner Fürsorge Ausdruck geben und bekommt eine "kindhafte Abfuhr". Das Bedürfnis sich um das Wohl anderer Menschen zu sorgen, findet beim anderen keine Gegenliebe.
Aber auch wenn der Revisor nicht fürsorglich sein möchte, sondern seiner Position und seinem Anspruch entsprechend Genauigkeit und möglichst Fehlerlosigkeit fordert, also aus dem "kritischen Eltern-Ich" kommt, weil er die aufwendige Fehlersuche scheut, findet er beim Gegenüber kein Verständnis.
Eine andere "kindhafte Abfuhr" könnte so aussehen:
Revisor aus dem kEl: |
"Bei der Inventur ist wie immer höchste Genauigkeit anzuwenden." |
Lagermitarbeiter aus dem fK: |
"Ich weiß schon, wir sollen die Blätter unserer Bücher stichprobenartig zählen!" |
Der Revisor möchte seinem Selbstverständnis von Genauigkeit Ausdruck geben und bekommt eine „kindhafte Abfuhr“. Eine alberne Übertreibung wird als Vehikel benutzt. Ist diese Reaktion immer eine kindhafte Abfuhr? Nein, wenn es wirklich ein Spaß war und der andere nachdem beide herzhaft gelacht haben, wieder zur Sache zurückkehrt, ist es keine.
Wenn Menschen „alles ins Lächerliche ziehen“ haben sie zwei Ziele, einmal wollen sie bei der Arbeit zeigen, daß sie sie nicht ernst nehmen und dann wollen sie den abwerten, der die Sache ernst nimmt, in diesem Fall Sie. Diese „Kampftechnik“ hat Tradition, zum Beispiel wurde damit alles Ernsthafte in den sogenannten 68-er Jahre sehr effektiv bekämpft. Das sogenannte Comedy im TV lebt davon. Manchmal kann die Antwort auch aus dem „rebellischen angepaßten Kind-Ich“ kommen. Dann ist sie mit Bissigkeit und scharfer Satire gewürzt.
Was können Sie tun?
Gearbeitet wird auf der Ebene des Erwachsenen-Ichs. Diese Kommunikation trägt zum Arbeitserfolg nicht bei. Sie bekommen einen solchen „Spaßvogel“ weder zur Fürsorglichkeit noch zur Genauigkeit und Fehlerlosigkeit. Lassen Sie es deshalb sein. Kehren Sie zur Arbeit zurück und fragen ihn einfach, welches Ergebnis es haben soll, wenn so verfahren wird, wie er es vorschlägt.
Bleibt er die Antwort schuldig, fragen Sie ihn, ob er an Ihrer statt die Verantwortung für die Aufgabe übernehmen wollte, wenn so verfahren wird, wie er vorschlägt.
Übrigens: Wir veranstalten Seminare zum Erlernen der TA-Konzepte und praktischer Anwendung.
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